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Kolonie Prinz von Preußen – Der ‚Südost-Zipfel‘ von Grumme

Der ‚Südost-Zipfel‘ von Grumme gehört von Anfang an zur Gemarkung Grumme. Schon auf der „Gemeinde-Charte des Parcellar Katasters der Gemeinde Grumme Regierungsbezirk Arnsberg“ ist er so verzeichnet.

Kolonie Prinz von Preußen - Der 'Südost-Zipfel' von Grumme
Ausschnitt aus dem Plan der Stadt Bochum 1884

1868 begann die Magdeburger Bau- und Credit-Bank an der neu angelegten Koloniestraße (danach , ‚Zechenweg‘, seit 1929 ‚An der Bochumer Landerwehr‘) im Auftrag der Harpener Bergbau A.G. eine Zechenkolonie zu errichten. 1873 wurde diese auf 10 Doppelhäuser erweitert (Nr. 15-33). 1897 kamen 2 Mehrfamilienhäuser dazu. (s. Karte unten, rote Umrandung

1874 wurden die I. und II. Parallelstraße (Gemarkung Bochum blaue Umrandung) und daran eine ganz ähnliche Zechenkolonie gebaut.

 

 

Kolonie Prinz von Preußen - Der 'Südost-Zipfel' von Grumme
Ausschnitt aus dem ‚Encke Plan‘ der Stadt Bochum 1905


In diesen Siedlungen wohnten Bergleute der Zeche Prinz von Preußen, die 1861 mit der Förderung auf Schacht Oeynhausen bei Kornharpen begonnen hatte. 1921 übernahm die Zeche Caroline diese Zeche, beide befanden sich in etwa auf dem Gelände der heutigen Zentraldeponie Kornharpen.
Die Häuser beider Siedlungen stehen noch heute und sind sehr unterschiedlich aus- und umgebaut worden.

 

 

Kolonie Prinz von Preußen - Der 'Südost-Zipfel' von Grumme
Kolonie Prinz von Preußen Juni 2025 
Kolonie Prinz von Preußen - Der 'Südost-Zipfel' von Grumme
Fotos H. Schlinkert

 

Bauskizzen der beiden Siedlungen:

Kolonie Prinz von Preußen - Der 'Südost-Zipfel' von Grumme Kolonie Prinz von Preußen - Der 'Südost-Zipfel' von Grumme

Dokumente: Dt. Bergbaumuseum Bochum; link s.u.

Von 1901 bis 1919 befand sich auf dem westlichen Teil dieses Grummer Geländes die Ziegelei Otto Cramer mit einem ovalen Ringofen (s. Karte gelbes Oval).
Direkt hinter der Siedlung verlief die Strecke einer Zechenbahn, die zur Zeche Lothringen IV führte. Die Strecke führte weiter über einen Damm („Schlackenhalde“), den die Eisen- und Hüttenwerke AG in den 20er Jahren im oberen Grummer Bachtal errichtet hatte. Heute verläuft dort ein Radweg über die ‚Lothringen-Trasse‘.
Weiter östlich wurde 1963 die NS VII (heute Sheffield Ring) gebaut.

LITERATUR:
Hendrix, Jens, Historische Siedlungen in: Bochum -Ein Querschnitt von 1868 bis 1918  Stadt Bochum, Baudezernat (Hrsg) 2010

https://de.wikipedia.org/wiki/Zeche_Prinz_von_Preu%C3%9Fen

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